Freizeitgestaltung und Hilfsmittel - funktioniert das?
Freizeitgestaltung und Hilfsmittel. Funktioniert das?
Heute nehme ich euch mit in meine Freizeitgestaltung und berichte welche „Hilfsmittel“ in meiner Tasche nicht fehlen dürfen. Ich hoffe ihr hattet eine schöne Sommerzeit mit tollen Ausflügen und Urlauben; und habt natürlich auch die Sportereignisse beobachtet, auf die wir ein Jahr länger warten mussten als gewollt.
Als Querschnittpatient sind, insbesondere bei der ersten Reise, viele Bedenken im Kopf. Vor allem, ob es im Flugzeug, Zug, in der Fähre etc. eine Möglichkeit gibt auf die Toilette zu kommen? Und wenn es eine Möglichkeit gibt, haben die Passagiere Verständnis dafür, dass es länger dauert? Habe ich alle Dinge dabei, die ich im Notfall am Zielort evtl. nicht bekomme? Wie ist die ärztliche Versorgung vor Ort, falls etwas passiert?
Die Reisen sind auch später noch mit viel Ungewissheit verbunden. Umso schöner ist es, wenn diese durch das Personal und die Passagiere vor Beginn der Reise gemindert werden.
Auf meiner Packliste stehen an erster Position meine Katheter, denn ohne sie gibt es große Probleme für mich. Mittlerweile gibt es zwar die Möglichkeit sie weltweit zu erhalten, allerdings ist dies wirklich nur der Notfallplan. Wieso und warum ist das so? In meinem letzten Beitrag hatte ich berichtet, dass durch den Querschnitt die Verbindung vom Kopf zur Blase bei mir gekappt ist und diese darum künstlich entleert werden muss. Sollte dies nicht passieren, werden wegen des Rückstaus die Nieren geschädigt und Infekte sind die Folge. Deshalb sind die Katheter das Wichtigste in meiner Tasche, die nicht fehlen dürfen. Sollte dennoch mal ein Infekt auftreten, habe ich die entsprechenden Medikamente auch immer dabei.
Dieses Zusatzgepäck braucht natürlich auch immer Platz und hat ein entsprechendes Zusatzgewicht. Bei Kurzausflügen stellt es meistens kein Problem dar, aber dafür, wenn es mit dem Flugzeug auf Reisen geht.
Hier gibt es aber eine entsprechende Verordnung (EU-Verordnung (EG) Nr. 1107/2006).
In dieser wird unter anderem ein kostenloses zusätzlichen Gepäckstück für Medizinbedarf erwähnt. Besteht darauf bei eurer nächsten Buchung. Eine Voranmeldung ist dabei allerdings sehr wichtig, ebenso die Angaben zu deinem Rollstuhl und ob du einen Bordstuhl für die Toilette benötigst. Trotzdem kann es vorkommen, dass dein Stuhl nicht ankommt und nachgesendet werden muss. Dieses Vergnügen hatte ich auch schon. Der unangenehmste Faktor war hierbei nach einer 36-stündigen Reise nach Australien zwei Tage auf meinen Stuhl zu warten und ein wirklich sperriges Modell vom Flughafen nutzen zu müssen. Das gleiche kann natürlich auch mit dem medizinischen Gepäck passieren. Deshalb solltest du im Handgepäck immer genug Hilfsmittel und Medikamente für eine Woche dabei haben. Hierfür hat Coloplast eine gute Lösung: der Hilfsmittelpass. In diesem kann der Arzt die benötigten Arzneimittel und Hilfsmittel bestätigen, welche beim Check-in helfen. Der eine oder andere hat vielleicht auch noch eine Reise vor sich. Was darf bei euch im Gepäck nicht fehlen?
Auf meinen Reisen zu Wettkämpfen kamen allerdings einige Gepäckstücke mehr hinzu, die ebenfalls immer angemeldet werden mussten. Wie auf dem Bild ersichtlich waren es einige ;-): Handbike, Rennrollstuhl, Räder, Alltagsrollstuhl, Koffer und Handgepäck. Also eine Mamut-Aufgabe, weshalb ich auch immer sehr dankbar über die Unterstützung bei meinen Reisen durch meine Frau oder meine Trainer war und weiterhin bin.
Quelle: Coloplast Blog
Bildquelle: privat